Vorwort

 

Während für die langen Internierungsjahre der Besatzung in Argentinien eine fast unzählige Dokumentierung vorhanden ist, besteht für Uruguay fast nichts; außer dem "Prontuario", ähnlich wie in Argentinien, ein Datenblatt mit den persönlichen Daten des Einzelnen, die der Eltern, eine Leiste mit den Fingerabdrücken und der Vermerk über die Herkunft: Besatzung "Graf Spee" – auch kein Foto und kein Internierungsausweis.

Offenbar hielten es die Behörden für nicht erforderlich, die jeweiligen Entscheidungen, Vorkommnisse und übrige Dinge, zu dokumentieren.

  • Um so wichtiger ist es, dass das KTB von Stbs.Ob.Masch. Franz Schwarz, in dem er die Internierungsjahre in Uruguay missionarisch beschreibt, Tag für Tag, erhalten blieb. Es ist ein Dokument der Zeitgeschichte und beschreibt beeindruckend die damalige politische Stimmung gegenüber der Besatzung, aber auch die zeitweilige Willkür der Behörden gegenüber den Internierten, obwohl diese unter dem Schutz der "Genfer Konvention" standen; besonders ab dem Jahr 1942 verschlechterte sich die Lage, und über jene in der Folge, noch berichtet wird.
  • Und letztlich der beachtenswerte Bericht, den der damalige Matr.Gefr. E. Meyer, nahezu fünf Jahrzehnte später, uns hinterlassen hat, der die Speesammlung bereicherte und hier für diesen Abschnitt als Zusammenfassung verwendet wird.

In der Fotogalerie sind die Dekrete zur Internierung der Besatzung abgebildet; Grundlage für diese Entscheidung ist, wie dort beschrieben, das Abkommen der "Genfer Konvention".


Die Internierung

 

Am 23. Januar 1940 wurde mit dem Präsidialdekret N° 50 die Internierung der verbliebenen Besatzungsmitglieder des Panzerschiff "Admiral Graf Spee" in Uruguay beschlossen - oben in der Fotogalerie sind die Erlasse abgebildet.

 

Im Übrigen, schon davor am 01. Januar 1940 widerfuhr der Besatzung der "Tacoma" dasselbe. Genaueres unter dem Abschnitt

Das Handelsschiff "Tacoma".

 

Wenn man z. B. berücksichtigt, dass die argentinische Regierung bereits am 19. Dezember 1939 die Internierung anordnete, also einen Tag nach der Ankunft der Besatzung in Buenos Aires, fragt man sich angemessen, wieso brauchte die uruguayische Regierung mehr als 30 Tage um zu dieser Entscheidung zu kommen zumal es eine Alternative ohnedies nicht gab und auch der "Dauergast aus England" konnte gegen die Genfer Konvention nichts machen.

 

Daten der anfangs zu internierenden Besatzungsmitglieder der "Admiral Graf Spee" und die zahlenmäßigen Veränderungen sind im Abschnitt Argentinien – Internierungsdaten nachzulesen.

 

Zuvor, am 14. Dezember, waren die Schwerverletzten in die verschiedenen Krankenhäuser eingeliefert worden; mit der Entscheidung am 17. Dezember, das Schiff zu sprengen, wurden die restlichen Verwundeten, die sich noch an Bord befanden, in die Krankehäuser untergebracht. Sowohl die Schwerverletzten, die im Hospital "Pasteur" behandelt wurden, als auch die Leichtverletzten, die im "Hospital Militar" versorgt wurden, blieben über Weihnachten dort und wurden vom Mar.Ob.St.Arzt Dr. Kertzendorff, der in Montevideo verblieb, betreut.


Die Jollenbesatzung

 

Vier Mann mussten bis Ende Februar 1940 im Zollgebäude der Marinepräfektur verbleiben – es war die "Jollenbesatzung".

 

Obwohl dieses Ereignis bisher in der Geschichte nahezu völlig unbemerkt blieb, sollte auch darüber berichtet werden; sicher war es nichts Weltbewegendes, aber es beschreibt dennoch eine Lage mehr in der sich die Besatzung befand, ohne jeglich Vorbereitung, aber sie musste trotzdem damit fertig werden – es gibt nun mal kein Drehbuch für alle Lebenslagen.

 

Die Besatzung bestand aus Ob.Btsm.Mt. Wallschuss, Masch.Ob.Gefr. H.Jakob, die Bootsgasten Matr.Ob.Gefr. H. Lührs und Matr.Gefr. E.Meyer.

 

Diese sollten am Tag der Sprengung der "Graf Spee" mit der Motorjolle folgen, ggf. Teile der Notbesatzung aufnehmen und diese zu den drei argentinischen Schleppern zu bringen. Da die Jolle aber seit Wilhelmshaven zum ersten Mal wieder zu Wasser gelassen worden war, offenbarte sich diese während des Einsatzes bald als defekt und so musste die Jollenbesatzung auf die "Tacoma" übersteigen und auch nach Montevideo zurückkehren.


Die Aduana (Zollgebäude) in Montevideo 1939.
Die Aduana (Zollgebäude) in Montevideo 1939.

Nachdem die "Tacoma" nach Montevideo zurückgekehrt war wurden die Vier gegen 03.00 Uhr morgens geweckt – vor der Tür stand ein uruguayischer Marineoffizier und mehrere Matrosen. Es erfolgte die Festnahme sie wurden zunächst auf den Kreuzer "Uruguay" gebracht, der auch im Hafen lag und später von dort in die Marinepräfektur geführt.

Später nach einem kurzen Frühstück wurden sie in einen Keller gesperrt; es wurde ihnen gesagt, dass sie als Brandstifter ihres eigenen Schiffes festgenommen worden sind. Da der Keller voll von Ungeziefer war, meldeten sich die Festgenommenen laut und vernehmlich; ein Offizier mit Deutschkenntnissen erschien und hörte sich die Beschwerden an.

 

 

Nunmehr wurden andere Räume in der Aduana bereitgestellt; ein geräumiges Zimmer mit Bad, hinzu kamen neue Betten, sauberes Kojenzeug, Tisch, Stühle - und ein Schrank wurde auch in das Zimmer gebracht. Danach erschien dann noch ein Vertreter der Deutschen Gesandtschaft, der Geld, Wäsche, Kleidung und Toilettenartikel mitbrachte.

 

In dieser Zeit normalisierte sich das Verhältnis zu den Offizieren der Marinepräfektur, sodass sich die vier im Gebäude frei bewegen konnten. Es durfte der Fahrstuhl benutzt werden, der auf das Dach des Gebäudes führte.

 

Und sie erhielten Besuch der Angehörigen der Deutschen Kolonie in Montevideo, aber auch viele uruguayische Señoritas waren zugegen.

 

Von US-Passagierdampfern, die aufgrund ihrer Neutralität regelmäßig Montevideo anliefen, konnten, kam deutsches Küchenpersonal zu Besuch; diese schleppten alles an was ein Seemannsherz begehrt - Bier, Wein, Zigaretten, gebratene Hähnchen, Kuchen und Obst - ob das geräumige Zimmer ausgereicht hat …


Die Internierung in den Jahren 1940 bis 1941

Was erwartete nun unserer internierten Besatzung in Uruguay und wie sollten die Jahre verlaufen.

 

Um "der Geschichte auch ein Gesicht zu geben" wird repräsentativ für alle der Gefr. Hans Jahn - IV. Div. - die Führung übernehmen.

Die Eltern Herman & Jette Jahn hatten ihre Heimat in Selb/Oberfranken. Sie hatten drei Söhne – Albert, Max und Hans, geb. am 06. April 1919.

Durch den frühen Tod seines Vaters im Jahr 1920 und später seiner Mutter im Jahr 1934, wurde seinem älteren Bruder Albert die Vormundschaft übertragen; das geht aus der "Verlustkartei" so hervor; allerdings kümmerte sich sein Bruder Max ebenso um Hans.

 

Nach seiner Lehre als Schreiner, und dem abgeleisteten RAD, meldete sich Hans Jahn für vier Jahre zur Kriegsmarine und trat am 01. April 1938 seinen Dienst an – die Grundausbildung fand an in Stralsund / Ostsee statt - 7. Schiffstammabteilung.

 

Am 16. September 1938 erhielt er sein Bordkommando auf der "Admiral Graf Spee"; sein (noch) Kommandant war KptzS. Warzecha - am 29. Oktober 1938 war Kommandantenwechsel und KptzS. Langsdorff kam an Bord.

  • Die ersten beiden Ausbildungsreisen führten in spanische Gewässer. Im Oktober 1938 nach Tanger in Marokko und im November 1938 nach Bilbao in Spanien.
  • Danach, im Rahmen der Wiedereingliederung des Memellands ins damalige Deutschland, musste vom 22. - 24. März 1939 die Sicherung von der Seeseite übernommen werden.
  • Auch die dritte Ausbildungsreise führte in die bekannten Gewässer und dauerte vom 18. April bis 16. Mai 1939. Sie führte Schiff und Besatzung zunächst an Gibraltar vorbei an die nordafrikanische Küste, mit Besuch der spanischen Stadt Ceuta (Exclave) und der marokkanischen Stadt Tétouan. Auf der Rückreise nach Portugal erfolgte der Besuch der Städte Lissabon und Sintra mit den darüber hinaus vielen Sehenswürdigkeiten. Die Reise muss wohl großartig gewesen sein, so erzählte  später wiederholt, ehemalige Besatzungsmitglieder. Näheres sonst unter Leinen los!

Nach einer Flak – Ausbildung in Misdroy / Insel Wollin kehrte er am 16. August 1939 an Bord der "Graf Spee" zurück. Nur fünf Tage später lief Hans Jahn mit der "Graf Spee" aus Wilhelmshaven aus – die Operationszeit begann.

  • Am 26. Oktober 1939, der Handelskrieg hatte bereits begonnen, wurde mit Tagesbefehl die Verleihung der Memel-Land-Medaille bekannt gegeben -  auch dem Matr.Gefr. Hans Jahn wurde diese verliehen.

Nach genau 108 Tagen auf See "kam es wohl, wie es kommen musste" zum Gefecht am 13. Dezember 1939.

 

Während der Gefechtshandlungen wurde Hans Jahn durch Granatsplitter im linken Oberschenkel verletz; seine Gefechtsstation war eine 10-5-cm-Flak eine Doppellafette, die völlig ungeschützt war und daher den Granatsplittern gnadenlos ausgesetzt – gleichwohl hatte er das notwendige "Quäntchen Glück".

 

Nachdem der Kommandant KptzS. Langsdorff mit seinem Schiff in Montevideo eingelaufen war, wurden zunächst nur die Schwerverwundeten, sechs nach KTB, an Land gebracht und auf die Hospitäler verteilt.

 

Am 17. Dezember 1939 als die Entscheidung zur Sprengung der "Admiral Graf Spee" getroffen war wurde auch Hans Jahn und die restlichen Verwundeten an Land gebracht und auf die Hospitäler verteilt.

  • Am 24. Dezember 1939, Heiligabend, wurde mit Tagesbefehl der gesamten Besatzung die Verleihung des EK II bekannt gegeben -  auch ihm, Matr.Gefr. Hans Jahn und seinen Kameraden in Uruguay, wurde dieses verliehen.

Am 16. Februar 1940 wurden alle Verwundeten aus den Hospitälern entlassen. Sie wurden von der deutschen Bevölkerung in Betreuung genommen. Hans Jahn und Josef Huber hatten ihre Unterkunft bei der Familie Stahl, in der Straße Colorado 1115, die auch das Kaffeehaus "Oro de Rhin" betrieben.

 

Auch die Offiziere und Unteroffiziere, die in Uruguay verblieben, wohnten teils bei deutschen Familien teils im Hotel.

 

Darüber hinaus unterstützte die Deutsche Gesandtschaft die internierte Besatzung mit Hilfsmittel. Jedem wurde ein bestimmter Geldbetrag zur Verfügung gestellt davon konnte sich jeder Zivilkleidung zulegen; zwei Anzüge einen Mantel Hut Schal und Handschuhe. Weiter Strümpfe Schuhe Unterwäsche und zum Transport natürlich einen Koffer.

 

Inzwischen zu Internierten erklärt mussten alle viermal in der Woche sich bei dem zuständigen Polizeirevier melden, um Fluchten möglichst zu verhindern. Ausschlaggebend waren späteren Erzählungen folgend die Engländer, die in Uruguay einen maßgeblichen Einfluss auf die nationale Regierung hatten.

 

In der Fotogalerie sind die Listen, die die Deutsche Gesandtschaft an die Behörden übermittelt hatte; Namen aller Internierten mit den anfänglichen Wohnadressen und dem zukünftigen Quartier, abgebildet.



 "Quinta Villa Catalina"

 

Der Deutschen Gesandtschaft in Montevideo gelang es in verhältnismäßig kurzer Zeit, eine geeignete Bleibe für die Dauer der Internierung zu finden. Eine Quinta mit Gelände wurde gepachtet. Sie lag an der Peripherie von Montevideo im Stadtteil "Nuevo  París" calle Timote 4600. Etwa 200 ha. groß war das dazugehörende Gelände; um eine genauere Vorstellung zu haben, die Größe entspricht 280 Fußballfelder. 

 

Weingarten, Gemüse und Obstgarten, Stallungen und andere Nebengebäude waren vorhanden. Dem etwas verwahrlosten Zustand der Gebäude musste mit allen Kräften abgeholfen werden. Wasser und Seife, Feudel und Schrubber, Farbe und Pinsel, verbunden mit viel Mühen und Plagen, verwandelten die Internierten die alten Gemäuer in einen attraktiven und ansehnlichen "Prachtbau”.

 

Lange zuvor, ehe in die Quinta "Villa Catalina" Einzug gehalten halten wurde, war eine Gruppe von Tischlern und anderer Gewerke, zugehörig den Werkstätten der Siemens-Bau-Union, tätig um den Internierten zu helfen Spinde, Schränke, Betten und Tische zu fertigen.

 

12 Vierfach-Spinde, 5 Schränke, 22 Doppelstockbetten und etwa 25 Tische waren erforderlich; sie mussten mit Scharnieren und Schlössern versehen, gebeizt und gewachst, werden. Auch der Transport von der Siemens-Bau-Union zur Quinta wurde mithilfe deutscher Transportunternehmer in Eigenregie abgewickelt; in kurzer Zeit wurde das alles von den Internierten geschafft – allergrößten Respekt.

 

Für die vielen Männer reichten die in der Villa vorhandenen Toiletten nicht aus. Ein Notbehelf im Garten wurde errichtet bis neue Toiletten und Duschbäder gebaut waren. Daher wurde eine große Klärgrube ausgehoben - ein "poso negro”.

 

Trotz der geringen Zahl an Internierten waren doch sehr unterschiedliche Berufe vertreten.

Ob Metzger, Bäcker, Schreiner, Maler, Schlosser, Klempner, Elektriker Maler, oder Grafiker, um nur einige zu nennen, sie alle ergänzten sich um waren daher für das Kommende gut vorbereitet; so wurde auch ein Schwimmbassin gemauert und weitere Hütten kamen dazu die als Bastelwerkstätten aller Art diente. In der Fotogalerie wird diese Leistung eindrucksvoll gezeigt.

 


Der Einzug in das neue Quartier

Der Dienstplan vom KptLt. Hiersemann.
Der Dienstplan vom KptLt. Hiersemann.

Am 20. Mai 1940 fand der offizielle Einzug in die Quinta "Villa Catalina” statt. Während des Einzugs wurde noch ein abseits gelegenes kleines Gebäude entdeckt - ein großes Gartenhaus. Das wurde nun renoviert, wohnlich gestaltet, sodass acht Mann dort zusätzlich quartier beziehen konnten.

 

Mit dem Tag des Einzuges begann auch wieder die "Militärische Ordnung"; verantwortlich für die Besatzung war bereits schon vor dem Einzug KptLt. Hellmut Hiersemann der mit der Führung jetzt weiter fortfuhr.

 

Nach seiner Flucht und die der anderen Offiziere übernahm der "Lagerälteste“ Stbs.Ob.Masch. Franz Schwarz 32 Jahre.

Sicher nicht der älteste, aber in dieser ausnehmenden Lage offenbar der geeignetste militärische Führer, und wie es sich im Laufe der Zeit, auch noch herausstellen sollte.

Eine Wachstube wurde eingerichtet mit Wachdienstbuch, Urlaubskladde, etc. also alles, was dazugehörte. Für die Mannschaften war der Zapfenstreich für 24.00 Uhr angesetzt Offiziere und Unteroffiziere bis zum Wecken.

 

 

Der Dienstplan vom "Lagerältesten".
Der Dienstplan vom "Lagerältesten".

Nach seiner Flucht und die der anderen Offiziere übernahm der "Lagerälteste“ Stbs.Ob.Masch. Franz Schwarz 32 Jahre.

Sicher nicht der älteste, aber in dieser ausnehmenden Lage offenbar der geeignetste militärische Führer, und wie es sich im Laufe der Zeit, auch noch herausstellen sollte.

Eine Wachstube wurde eingerichtet mit Wachdienstbuch, Urlaubskladde, etc. also alles, was dazugehörte. Für die Mannschaften war der Zapfenstreich für 24.00 Uhr angesetzt Offiziere und Unteroffiziere bis zum Wecken.

In diesem Zeitraum der Internierung von 1940 an bis zum Kriegsgefangenenstatus 1943 wurde für jeden internierten Soldaten ein Führungszeugnis erstellt. Bewertende Kriterien waren: Führung Karaktereigenschaften Sport Schulunterricht Diensteignung und Leistung im Lagerdienst; Letzteres, da jeder eine Aufgabe in Form einer Diensteinteilung übertragen bekommen hatte. Das Ergebnis der Beurteilung entschied ggf. über eine Beförderung.

 

Zur Erinnerung – in der Genfer Konvention ist u.a. geregelt das Internierte nicht der Wehrdisziplinarüberwachung unterstellt sein sollen … Jeden Morgen nach dem Frühstück wurde eine Diensteinteilung vorgenommen.

 

Jeden Morgen nach dem Frühstück wurde eine Diensteinteilung vorgenommen.

Etwa sechs Mann mussten den Garten bearbeiten, die übrigen machten Reinschiff im Haus und in den Nebenräumen.

Ein Mann war zum Holzhacken abgeteilt, einige kümmerten sich um das Pferd und Schweine, Hühner, Hasen und Hunde. Einige Kameraden hielten sich Hasen oder Kaninchen, Truthähne, Enten und Gänse; andere hatten ein Schaf, fünf Arten von Hunden belebten das Gelände. Die Schweinezucht diente vor allem der Bereicherung der Mahlzeiten, teils als Braten teils als Würste und Griebenschmalz.

 

Auch der Weingarten bedurfte ständiger Pflege; mit Pferd und Pflug wurden die Reihen zwischen den Reben gelockert, die Reben geschnitten und später die Lese durchgeführt - nach dem Keltern gelangte der Rotwein in große Holzfässer.

Allerdings wurden diese im Laufe des Jahres von der Besatzung wieder geleert; eigens dafür wurde eine Weinstube eingerichtet "DIE SCIIRECKENSTEINER".

 

Nachdem die Arbeiten am Vormittag erledigt waren, wurde nach dem Mittag natürlich Siesta gehalten – wie es sich in diesen Breiten gehört.

Am Nachmittag wurde dann Unterricht gehalten. Deutsch, Mathematik, Maschinen bzw. Elektrokunde sowie spanische Sprachlehre in einer deutschen Schule.

 

Auch eine Küche wurde eingerichtet, denn fast 50 Mann sollten auch ernährt werden. Angagiert wurde Edgar Klehn der Koch des Frachters "Olinda". Der Frachter war am 03. September 1939 durch den englischen Kreuzer "HMS-Ajax", zwischen Rio Grande do Sul und der La Plata-Mündung, gestoppt worden - die "Olinda" entzog sich der Aufbringung durch Selbstversenkung, nachdem die Besatzung in die Rettungsboote gestiegen war, die uruguayische Küste erreicht und sich bei den Behörden gemeldet hatten.

Den Erzählungen nach soll er Tag für Tag hervorragendes Essen hergerichtet haben; ob Frühstück, Mittag oder Abendessen. In der Seefahrt ist, neben dem Kapitän, der wichtigste Mann an Bord der Koch!

Hans Jahn und seine spätere Ehefrau Hildegard Ittig mit dem Hofhund der "Villa Catalina".
Hans Jahn und seine spätere Ehefrau Hildegard Ittig mit dem Hofhund der "Villa Catalina".

Darüber hinaus konnten Angehörige der Deutschen Kolonie die Besatzung auf der Quinta besuchen; Besuchstage waren Mittwoch, Sonnabend und Sonntag bis 17:30 Uhr – Familien bzw. Herrenbesuche konnten mit Genehmigung des OvD Sonntags bis 19:00 erweitert werden.

Es war nicht ungewöhnlich, dass Teile der deutschen Bevölkerung sich an Wochenenden gelegentlich aufmachten, zur Quinta fuhren, ausgestattet mit Geschirr Bestecke und Töpfe; Tische wurden im Speisesaal hergerichtet und danach gab es ein gelungenes Menü. Auch Bierfässer und Weinflaschen schleppte man heran.

 

Aber diese Gartenfeste waren mehr, es war ein Ort erster Begegnungen junger Menschen; Kontakte wurden zu Familien geknüpft, Freundschaften wurden geschlossen … und wo am Ende so manche Hochzeit gefeiert wurde – aber davon später mehr. Auf dem Hans Jahn und seine spätere Ehefrau Hildegard Ittig mit dem Hofhund der "Villa Catalina".


Die Fluchten

 

Inzwischen war es August 1940 geworden und die ersten Fluchten waren vorbereitet worden. Bekanntermaßen waren, außer den Verwundeten und "der Jollenbesatzung", zusätzliches Personal in Montevideo verbliebenden; darunter fünf Offiziere, zwei Marineinspektoren, drei Debeg Funker, ein Wetterfunker und fünf Obermate, die im Funkdienst tätig waren.

 

Hintergrund für den Verbleib dieser Genannten war nach Eintrag KTB einen E-Dienst zu etablieren; die geheime Etappenorganisation der KM in der La Plata-Region. Dieser Einrichtung sollte durch einen B-Dienst erweitert werden und besetzt mit dem oben genannten Personal – anfangs sollte die zentrale Dienststelle der Sitz der Deutschen Gesandtschaft in Montevideo sein, dann änderte man das Vorhaben und das Personal sollte auf die Länder Argentinien, Chile und Uruguay, verteilt werden.

 

Dieses Vorhaben, das der Marineattaché Niebuhr erwirkt hatte, wurde bereits im Januar 1940 durch das Marineamt in Berlin unterbunden – der Auftakt der späteren Fluchten. Dann Anfang Februar 1940 wurde das Vorhaben näher bestimmt; die Namen der im B-Dienst tätigen wurden angeführt und schließlich im März 1940 wurden sowohl die Offiziere benannt u.a. die KptLt. Fromme und Hiersemann die in Montevideo verweilten als auch weitere Spezialisten – alles sehr nachvollziehbar, denn man brauchte dieses gut ausgebildete Personal in Deutschland und nicht sonst wo.

 

Auf jeden Fall flüchteten zwischen August 1940 und Mitte 1941 alle fünf See-Offiziere der Marine-Insp. der Meteorologe der Wetterfunker und drei Funkmaate.

 

Ob die uruguayische Behörde darüber verärgert oder eher, erleichter waren, weil sich immerhin nun einige deutsche Soldaten weniger im Land befanden, beides ist denkbar … jedenfalls wurden für eine kurze Zeit provisorisch Polizeiwachen eingesetzt, die nun beide Eingänge der Quinta bewachen sollten; zunächst durften die Internierten das Gelände nicht verlassen, Besucher durften allerdings die Quinta jedoch weiterhin betreten. Oben links sind die Dokumente mit Namen zur Rückholung abgebildet.

 


 Das Alltagsleben obsiegte

 

Trotz Fluchten, das Leben ging jedoch weiter. Ein Tag reihte sich an den anderen. Aus den Reihen der Besatzung konnten zwei komplette Fußballmannschaften zusammengestellt werden. Fast täglich spielte man zunächst untereinander auf einer Wiese, Fuß-Hand- oder Faustball, je nach Lust und Laune.

Später wurden die Besatzungen der im Hafen von Montevideo gelegenen deutschen Frachter "Tacoma” und "Lahn" eingeladen - zeitweilig wurde auch gegen benachbarte Firmenmannschaften gespielt.

 

Auch fanden sich bei dem Einzug auf der Quinta Webstühle – geschickt, wie Seeleute so sind, wurde begonnen, Teppiche zu weben. Später fanden solche Teppiche ihre Bleibe in den Wohnungen der verbliebenen Speefahrer in Uruguay.

 

Jedes Jahr zu Weihnachten wurden die Kinder deutscher Familien durch die Besatzung beschert; mit selbst gebasteltem Spielzeug wie Puppenstuben Spielhäuser Karussells Pferdegespanne Straßenbahnen Feuerwehrautos und anderen schönen Dingen.

 

Demgegenüber erfolgten Einladungen an die Internierten durch die Einrichtungen "Deutscher Schulverein Montevideo" und "Deutschen Verein Montevideo".


Zu den immer wiederkehrenden Aufgaben gehörte auch das Pflegen der Gräber und der Kreuze ihrer gefallenen Kameraden.

 

Weiter gehörten dazu die ganz persönlichen Anlässe der Besatzung in dieser Zeit; der "Heldengedenktag" der im März begangen wurde und man traf sich mit Vertretern der Deutschen Gesandtschaft auf dem Gräberfeld.

 

Als weiterer Gedenktag war immer der 2. November; dem katholischen Ritus folgend "Allerseelen". Auch an dem Tag wurde das Gräberfeld von Deutschen und Einheimischen besucht, um Blumen und Kränze zu deponieren. Auch die Besatzung gedachte ihrer toten Kameraden.

 

Aber der wichtigste Tag war immer der 13. Dezember – die Jahresgedenkfeier zum Gefecht vor "Punta del Este". Dafür wurde durch den Gesandten der Deutschen Vertretung die Uniformerlaubnis eingeholt und später hielt dieser auch die Rede.

 

Auffällig bei den Gedenkfeiern in all den Jahren ist, dass der 22. Dezember, der Todestag von Langsdorff, offenbar keine Rolle spielte.


Das Internierungsjahr 1942

Polizeiwache am Tor.
Polizeiwache am Tor.

Am 25. Januar 1942 brach Uruguay die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab, warum das so frühzeitig geschah, ist eigenartig; Argentinien, nie großer Sympathisant der USA und der ehemaligen Kolonialmacht England schon gar nicht, bestimmte, dass erst zwei Jahre später - möglicherweise wollte man hier den Alliierten gefallen. Jedenfalls wurde ab sofort das Gelände der Quinta durch die Polizei streng bewacht.

 

Dann am 09. März 1942 verschlechterte sich die Stimmungslage in Uruguay nochmals und auch die internierte Besatzung bekam das zu spüren.

 

Angeblich sollte ein deutsches U-Boot einen uruguayischen Frachter versenkt haben; dabei handelte es sich um den 5.785 BRT Frachter "Montevideo" – ausgerechnet hieß der auch noch so.

 

Das Schiff war auf dem Weg nach New York, gekennzeichnet als "Neutrales Schiff", gemäß der Internationalen Regeln mit einer beiderseitig aufgemalten uruguayischen Flagge und mit voller Beleuchtung. Etwa 295 sm SW von den Bermudas wurde es um 19:25 Uhr auf 29°35’ N – 069°13’ W torpediert; durch die Treffer im Maschinenraum sank es in kurzer Zeit – 27 Besatzungsmitglieder konnten in die Rettungsboote, 14 überlebten nicht.

 

Diese Annahme es wäre ein deutsches U-Boot gewesen, wurde aber weder vom Kapitän José Rodriguez Varela noch von dem Rest der Besatzung, jemals zu Protokoll gegeben.

 

Trotzdem hielt sich die uruguayische Regierung bei der Aufklärung auffallend zurück und auch die Presse trug ihr Übriges dazu bei. Ob die Zeitung "El Pueblo" oder "La Prensa" – beide publizierten einen Vorgang, mit reißerischen Überschriften, der überhaupt nicht bestätigt war, aber seine Wirkung sicher nicht verfehlte.

 

Obendrein wurde auch noch ein Buch publiziert mit dem Titel: El "Montevideo" - Victima de los Piratas Nazis.

 

Das führte dazu, dass die Internierten zunehmend eine Geringschätzung erfahren mussten; sowohl durch die Behörden als auch durch Teile der heimischen Bevölkerung, denn große Teile der Öffentlichkeit hatten von Anfang an Vorbehalte gegenüber den Internierten. Das KTB von Stbs.Ob.Masch. Franz Schwarz gibt darüber Auskunft und darüber wird im Laufe auch noch zu berichten sein.

 

Machen wir es kurz - 24 Jahre später konnte der Vorfall vollständig geklärt werden. Verantwortlich dafür war der Militärhistoriker und ehemaliger Direktor der Bibliothek für Zeitgeschichte Jürgen Rohwer. Nach Durchsicht der U-Boote-KTB’s bzw. Einsatzbefehle der Skl. stand fest, dass in dem Zeitraum sich kein Boot in dem Seegebiet aufhielt.

 

Tatsächlich handelte es sich um das italienische U-Boot "Enrico Tazzoli"; Kommandant war KKpt. Carlo Fecia di Cossato, 34 Jahre und einer der erfolgreichsten U-Boot Kommandanten in der "Regia Marina". Hinzu kam, dass vor Jahren in Italien das Buch "The Scheda de Tazzoli" erschienen war, aus dem die Versenkung nachzulesen ist.

 

Diese Erkenntnis teilte er damals auch seinem Freund Omar Medina mit, damaliger Besitzer des maritimen "Museo Malvin".

 

Was bleibt ist wieder einmal die Erkenntnis: "Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst".


Grundlegende Veränderungen

 

Ab dem Jahr 1942 änderten sich die Begleitumstände, wie schon erwähnt, für die internierte Besatzung deutlich. Es fanden auf der Quinta regelmäßig Polizeikotrollen statt, mit Vollzähligkeitskontrolle, das Lager durfte nicht verlassen, Besucher durften nicht empfangen und der Sportplatz nicht betreten werden.

  • Arztbesuche durften nur in Begleitung der Polizei unternommen werden, allerdings mussten diese vorher rechtzeitig angemeldet sein; wie man schon früh genug über die eigene Erkrankung wissen konnte, wurde nicht bedacht – die Logik der Behörden. Dafür mangelte es bei dem Eintreffen der Polizei an Pünktlichkeit …
  • Genauso beispiellos war der Fall des Matr.Gefr. Büttner - das linke Fußgelenk war durch Granatsplitter verletzt und verbleibende Knochensplitter führten später zu einer Entzündung, Eiterung und starken Schmerzen und es bedurfte dringend einer Behandlung.

  • Mitte April meldet er sich krank - am 30. April 1942 wurde er, begleitet durch zwei Polizeibeamte, im Ambulanzwagen in das "Hospital Militar" verlegt. Dort wurde er von Dr. Maisonove untersucht, geröntgt und für die Operation vorbereitet. Als Büttner schon im Bett lag, kam von der Verwaltung die Anweisung, Büttner sollte das Hospital sofort verlassen - also wurde er wieder mit dem Ambulanzwagen zurückgebracht. Mitte Mai wurde er dann endlich operiert - vier Wochen musste er die Schmerzen ertragen.

  • Als am 25. Mai 1942 die Internierten Matr.Hpt.Gefr. Kostecki und Mtr.Ob.Gefr. Pach in Begleitung eines Kriminalbeamten das Hospital Militar zwecks Untersuchung aufsuchten, es stand laut Bekanntgabe den Internierten zur Verfügung, wurden die beiden vom Chefarzt Dr. Rossi zurückgewiesen. Begründet wurde dieses, dass das Hospital nur dem uruguayischen Militär zur Verfügung steht; auf die Erwiderung des Polizeibeamten, dass eine Erlaubnis vom Ministerium vorliegt, antwortete Dr. Rossi: >> Das wäre ihm nicht bekannt und eine Behandlung kommt nicht infrage <<.

 

Diese allgemeine Vorgehensweise, im Hinblick auf die Kontrollen, Arztbesuche, etc., war sicher für die Internierten ungewohnt aber tatsächlich keine unerwartete Entwicklung. Bereits am 23. Januar 1940 wurde dem Leiter der Deutschen Gesandtschaft Otto Langmann, im Wege des Dekretes N°50, nicht nur der Entscheid zur Internierung der Besatzung übermittelt, sondern auch die Bekanntmachung des Dekretes vom 27. Januar 1940 N° 706 des Uruguayischen Ministerium der Verteidigung. Dieses bezieht sich auf das vom uruguayischem Präsidenten erlassenen Dekret in dem nach Artikel 1°- 19° sowohl die Rechte als auch die Pflichten der Internierten aufgeschrieben sind. Offenbar wurde dem jeweiligen "Lagerältesten" der Inhalt der Erlasse, durch die Deutsche Gesandtschaft, nicht mitgeteilt.

Nun, dem KTB folgend, erreichte Stbs.Ob.Masch. Schwarz dennoch mit viel "paciencia", das dort unabdingbare Zauberwort für alles Mögliche, dass im Laufe der Zeit Absprachen zunehmend eingehalten wurden - die Entscheidung, ihn zum "Lagerältesten" zu ernennen, stellte sich wiederholt als richtig heraus.

  • Allerdings ist zu kritisieren, dass sich die uruguayischen Behörden an ihre eigenen Erlasse offenbar nicht immer hielten – denn Art 12. legitimiert Folgendes:
  •  >> Im Falle einer Erkrankung eines beliebigen Internierten wird die Lagerleitung unverzüglich die Anwesenheit eines Gerichtsmediziners verlangen, unbeschadet der Inanspruchnahme des öffentlichen Gesundheitsdienstes oder des nächstgelegenen Arztes, wenn die Umstände dies erfordern <<.

und weiter ...

  • >> Die ärztliche Untersuchung der Internierten erfolgt monatlich durch den vom Innenministerium benannten Gerichtsmediziner, der danach einen schriftlichen Bericht vorzulegen hat. Sollte ein Krankenhausaufenthalt eines Internierten erforderlich sein, wird dieser unter polizeilicher Bewachung, ins Militärkrankenhaus überstellt.<<

In der Fotogalerie werden die Vorgänge, in nicht immer chronologischer Reihenfolge, durch die KTB Eintragung belegt; es sind jeweils nur Momentaufnahmen, die aber durch ein Vielfaches an Eintragungen, ergänzt werden könnten.


In memoriam

 

Am Ende der Internierungszeit auf der Quinta "Villa Catalina", dürfen natürlich nicht die vier Besatzungsmitglieder der "Admiral Graf Spee" vergessen werden, die im Laufe der 1940 bis 1942 verstarben.

Am 17. Januar 1940 starb der Matr.Ob.Gefr. H. Bargenda IV. Div. – er hatte durch die Granatsplitter-Verwundung einen offenen Oberschenkelhalsbruch und Gefäßverletzungen erlitten und letzten Endes hatte ebendas eine Infektion zur Folge, die tödlich endete.

 

Nur zwei Tage später am 19. Januar 1940 starb Btsm. W. Schmid an einem bösartigen Bauchtumor - er lag Tage zuvor schon im Koma. Davon gibt es keine Abbildung, aber die Trauerfeier dürfte ebenso ausgesehen haben.

 

Am 05. Juni 1940 starb dann Marineoberinspektor H. Ebeling – auch er war übereilt, vor dem Auslaufen aus Wilhelmshaven, an Bord kommandiert worden. Er gehörte zum B-Dienst eine Abteilung des Marinenachrichtendienstes der KM und beschäftigte sich mit der Sammlung und Auswertung von Informationen über ausländische Seestreitkräfte - hauptsächlich mit dem Abhören Entschlüsseln und Auswerten des britischen Funkverkehrs. Wegen der Abzeichen und Effekten in Silber wurden diese uniformierten KM-Beamten auch "Silberlinge" genannt.

 

Ebeling hatte, wegen seiner Erkrankung bei den uruguayischen Behörden mehrfach nachgesucht, ihn in die Heimat zurückkehren zu lassen, was aber hartnäckig abgelehnt wurde - er starb an Darmkrebs.

 

Am 24. März 1942 starb der Matr.Gefr. K. Kracht durch Suizid – Erhängen. Kracht hatte einen Granatsplitter im Kopf, der nicht operativ entfernt werden konnte. Wohl aufgrund übergroßer Schmerzen, unter denen er dauernd zu leiden hatte, wählte er den Freitod.

 

Alle vier wurden auf dem Gräberfeld neben ihren gefallenen Kameraden beigesetzt.


Schwerer Kreuzer HMS "Exeter"

Der Wahlspruch: "Semper fidelis"

York-Klasse - 8390 ts - 32 kn

Leichter Kreuzer HMS "Ajax"

Der Wahlspruch: "Nec Quisquam Nisi Ajax"

Leander-Klasse - 7270 ts - 32,5 kn

Leichter Kreuzer HMNZS "Achilles"

Der Wahlspruch: "Braverly in Action"

Leander-Klasse - 7270 ts - 32,5 kn