Trotz aller spezifischen Modernität der Schiffe, ob Handels- oder Kriegsschiffe, alle verband der Umstand, dass diese nur auf Sicht gefahren werden konnten - wobei Sicht auf See immer relativ ist. Das heißt, dass immer nur maximal bis zum Horizont geblickt werden konnte und was dahinter war, blieb zunächst verborgen - bestenfalls Rauchfahnen verrieten die Präsenz anderer Schiffe. Die Technik des Radars, wie wir es heute kennen, war damals schon erfunden und in der Erprobung, aber die Schiffe waren damit noch nicht ausgerüstet. Um diese eingeschränkte Sicht zu kompensieren, wurde für die Aufklärung ein Bordflugzeug eingesetzt.

Die He 60

 

Anfangs erhielt die "Graf Spee" als Bordflugzeug eine Heinkel He 60. Das war ein deutsches See-Beobachtungsflugzeug in Doppeldeckerbauweise und das in den 1930er Jahren entwickelt wurde.

Die He 60 hatte von Anfang an mit einer vermeintlichen Untermotorisierung zu kämpfen, die sich bei dem Start bemerkbar machte. Das lag jedoch daran, dass zur Erhöhung der Lebensdauer die Leistung des Motors verringert wurde.

Das Flugzeug hatte ein zweiholmiges Holzgerüst mit Stoffbespannung als Tragwerk. Der Rumpf war ein Stahlrohrgerüst mit Stoffbespannung, die Triebwerksverkleidung war davon ausgenommen und das Leitwerk war ein stoffbespanntes Leichtmetallgerüst mit abgestützter Höhenflosse. Die Schwimmer waren aus Leichtmetall gekielt, die Luftschraube war aus Holz. Die Besatzung bestand aus zwei Mann, die Kabinen waren offen. Die Bewaffnung war: 2 starre synchronisierte 7,92-mm- MG 17 und ein 1 Bewegliches 7,92-mm MG 15.


Das Funkmessgerät FuMG 38G.

 

Inzwischen war die elektrotechnische Abstandsmessung, in den 1930er-Jahren entwickelt, vorangeschritten. Es handelte sich um das Funkmessgerät FuMG 38G.

Die ersten Prototypen verwendeten noch die Wellenlänge von 50 cm bzw. 600 MHz. Da diese Frequenzen zu jener Zeit jedoch noch schwierig zu beherrschen waren und noch wenig Erfahrung im Serienbau bestand, speziell auch für den rauen Einsatz auf Schiffen, arbeitete das erste Gerät aus der Produktionsserie auf 60 cm bzw. 500 MHz.

Die "Graf Spee" erhielt als erstes Schiff im Januar 1938 ein Funkmessgerät, auch Seetaktradar genannt. Diese rechteckige Antenne, an Bord auch als "Matratze" bezeichnet, war an der Vormarsdrehhaube des optischen Messgerätes befestigt und die Abmessungen des Antennenkörpers waren 1,80 x 0,80 – aus Geheimhaltungsgründen wurde diese "Matratze" in Friedenszeiten mit einer Segeltuchplane abgedeckt.

Deshalb wurden auch die beiden ehemals vorhandenen Turmmastscheinwerfer entfernt und es blieben nur die vier auf dem Schornsteinplattformkranz bestehen.

Das Prinzip basierte auf einem gepulsten Sender. Die Laufzeit eines Impulses vom Sender zum Ziel und zurück zum Empfän­ger wurde gemessen, und daraus die Zielentfernung errechnet.

Das Seetakt-Radar auf der "Graf Spee" konnte, aufgrund der herausgehobenen Höhe, Schiffsziele bis auf 25 km Entfernung orten. Eine Rundumsicht war nur durch Drehung des darüber liegenden Entfernungsmessers möglich und was sich hinter dem Horizont tat, blieb weiter verborgen.

Aber trotzdem war das damals ein hoher Standard, denn es existierte kein Unterschied mehr zwischen Tag und Nacht oder schlechter Fernsicht infolge von Regen oder Nebel.

Damit verfügte die Kriegsmarine, lange vor der Royal Navy und der US Marine, über funktionsfähige Radargeräte auf ihren Schiffen. Die weitere Entwicklung verzögerte sich, da die Kriegsmarine dem Projekt keine hohe Priorität beimaß – ein folgenreicher Fehler.

Hinzu kam, dass aus Geheimhaltungsgründen nur wenige Leute über die technische Funktionsweise im Bilde waren, und detaillierte Unterlagen bzw. Schaltungspläne zur Fehlerentstörung nicht an Bord waren – das sollte auch zeitweise die "Graf Spee" betreffen.

Am Ende des Jahres 1939 waren aufgrund der Entwicklungshemmnisse und der noch geringen Zuverlässigkeit erst vier Seetakt-Geräte im Einsatz.

Daher hielt man am Prinzip der Bordflugzeugeinrichtung fest, aber im Jahr 1939 wurde die He 60 infolge eines neuen Flugzeugtyps abgelöst.


Die Arado Ar 196 A1

 

Die Arado Ar 196 A1 war ein deutsches See-Mehrzweckflugzeug. Als einmotoriger Tiefdecker war es mit Schwimmer konzipiert und entwickelte sich zum Standard-Katapult-Bordflugzeug der Großkampfschiffe.

Der Aufbau war eine Ganzmetallkonstruktion und bot einer zweiköpfigen Besatzung platz.

Das Rumpfgerüst der Maschine bestand aus einem geschweißten Stahlrohrgerüst mit einem trapezförmigen Querschnitt. Die Rumpfverkleidung bestand, bis zur Höhe der Pilotenkanzel, aus einer tragenden Aluminiumlegierung und dahinter aus einer Stoffbespannung. Der Beobachter konnte seine Sitzposition, betreffend seine Blickrichtung bugwärts / achteraus, verändern und zu diesem Zweck seine Sitzbank seitlich verschieben. Der Pilot war mit einem Sitzfallschirm, der Beobachter mit einem Rückenfallschirm ausgerüstet.

Die Auslieferung der ersten A-1-Serienmaschinen erfolgte im Juni 1939 und eine der ersten Maschinen wurde auf der "Graf Spee" stationiert. Als Kommunikation diente ein Kurz-und Mittelwellenfunkgerät "FuG 5 aU".

Die Bewaffnung bestand aus einem Beweglichen MG 15 mit 525 Schuss und zwei 50-kg-Bomben.

Die sich über dem Beobachter vorhandene Plexiglashaube konnte im Notfall durch den Piloten mittels eines Betätigungshebels abgeworfen werden und war hinten offen. In der Funktion als Bordschütze konnte der Beobachter das nach hinten gerichtete Maschinengewehr bedienen.

 

Der Start, die Landung im "Ententeich" und die Anbordnahme.

 

Die Maschine befand sich hinter dem Schornstein auf einem drehbaren Katapult. Um starten zu können, wurde dieser nach außen gedreht und die Maschine wurde mittels eines Schlittens, der durch Pressluft nach vorn geschoben wurde, hinausgeschleudert. Hinzu kam die eigene Motorkraft, sodass der Start und weg vom Schiff möglich wurde.

 

Die Anbordnahme ging wie folgt: Bei rauer See war vorgesehen, dass ein Landesegel auf das Wasser ausgelegt wurde und die Maschine sollte mit den Schwimmkufen auf dieses aufgleiten. Dieses ausschwenkbare Landesegel befand sich unterhalb des Turmmastes, auf einer Spier aufgerollt.

Da es aber eher hinderlich als nützlich war, wurde die Vorrichtung für das Landesegel entfernt und man ging dazu über, einen "Ententeich" zu bilden.

Dieser wurde durch das Kielwasser des mit mäßiger Geschwindigkeit drehenden Schiffs, und somit ein Halbkreis erzeugend, bewirkt.

Nachdem die Maschine im "Ententeich" aufsetzte und die Wasserung erfolgt war, drehte das Schiff in den Wind, die Maschine wurde an einer Stahltrosse gehakt und der Kran hievte sie an Bord.

 

 

 


Schwerer Kreuzer HMS "Exeter"

Der Wahlspruch: "Semper fidelis"

York-Klasse - 8390 ts - 32 kn

Leichter Kreuzer HMS "Ajax"

Der Wahlspruch: "Nec Quisquam Nisi Ajax"

Leander-Klasse - 7270 ts - 32,5 kn

Leichter Kreuzer HMNZS "Achilles"

Der Wahlspruch: "Braverly in Action"

Leander-Klasse - 7270 ts - 32,5 kn